Zusammenfassung
Die weibliche Reizblasensymptomatik stellt sich mil sehr unterschiedlichen urodynamischen
Befunden dar. Diese können sowohl die Füllungsphase als auch die Entleerungsphase
betreffen. In der Füllungsphase gewinnt man die wichtigste Aussage mit der Zystometrie.
Hier gilt es festzustellen, ob die sensiblen Empfindungen ein motorisches Korrelat
etwa in einer Veränderung der Compliance oder der Detrusoraktivität aufweisen (z.B.
instabile Blase). Jede Störung der Entleerungsphase kann sich ebenfalls als Reizblasensymptomatik
widerspiegeln; die obstruktive Blasenentleerungsstörung, vornehmlich wenn sie mit
einer Detrusorhyperaktivität kombiniert ist, die neurogene Blasenstörung vornehmlich
bei inkompletten Störungen mit erhaltener Sensibilität und nicht zuletzt die rein
funktionelle Störung im Rahmen einer psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankung.
Die urodynamische Untersuchung sollte demnach nachweisen, ob die Reizblasensymptomatik
in einer zentralen Störung mit verminderter Hemmung der von peripher her einströmenden
Impulse besteht, oder ob es sich um eine Störung handelt, die von peripher zu viele
Reizimpulse zum zentralen Nervensystem hin sendet. Lassen sich keine urodynamisch
faßbaren Veränderungen feststellen wird man eher von einer echten “Reizblase” sprechen,
während sich die Reizblasensymptomatik auf der Basis einer meßbaren Funktionsstörung
meist durch eine Behandlung der zugrundeliegenden Dysfunktion korrigieren läßt.
Abstract
Females suffering from urgency and frequency sometimes demonstrate a specific urodynamic
pattern, which allows a more specific therapy.
The symptoms may be provoked by alterations, which concern the filling or voiding
phase.
As most psychosomatic, neurogenic as well as morphological disorders may influence
the detrusor in a similar way, the precise urodynamic investigation of bladder filling
and emptying is of predominant value for a successfull therapy in these patients.
Key-Words
Unstable Bladder - Neurogenic bladder - Urodynamics - Cystometry